Zwei Kaninchen vor Tierheimtor abgestellt
Wer seine Tiere einfach vor unser Tierheimtor stellt, setzt sie nicht nur aus, sondern setzt sie gleichzeitig großen Gefahren aus. Niemand weiß, wann sie gefunden werden und was in der Zwischenzeit alles passieren kann. So geschehen vergangenen Mittwoch: Als Ingmar Karrie, stellvertretender Tierheimleiter des Tierfreunde Münster e.V., an der Kötterstraße 198 eintraf, fand er eine Pappkarton mit zwei Kaninchen vor dem Tor. Genauer gesagt: Ein Kaninchen hockte noch im Pappbehältnis, das andere saß bereits daneben.
Gefährdung
„Dass man Tiere überhaupt einfach aussetzt, ist schon schlimm genug“, kommentierte Karrie betroffen den Fund, „aber bei Starkregen in einem offenen Karton – das ist schon nicht mehr nachvollziehbar.“ Die beiden unbedarften Haustiere hätten von Katzen erwischt oder einfach in die Wildnis hoppeln können. Schlechte Aussichten so kurz vor dem Winter.
Anonymität unnötig - wir helfen gern
Mittlerweile werden die beiden hübschen, gepflegten und zutraulichen Kaninchen in der Quarantäne umsorgt. Manu Borgschulte, 2. Vorsitzende der Tierfreunde Münster, nimmt den Vorfall zum Anlass, noch einmal ausdrücklich zu betonen, dass niemand Sorge vor Ärger oder Verurteilung haben muss, der sein Tier abgibt. „Unser Angebot ist Hilfe, nicht der erhobene Zeigefinger“, sagt sie. „Jeder kann sich vertrauensvoll an uns wenden. Sollten wir einmal keine Aufnahmekapazitäten haben, so verfügen wir doch über ein großes Netzwerk an Kontakten. Wir werden immer alles versuchen, um etwa bei Kooperationspartnern oder Pflegestellen eine Unterbringung zu ermöglichen.“
Würdig abgeben statt auszumustern
Alles ist besser, als ein Tier einfach abzustellen. Es geht auch darum, mehr über das Tier zuerfahren. Alter, Vorlieben und Abneigungen, gesundheitliche Disposition - alles wichtige Informationen, um einem Tier in seinen Bedürfnissen gerecht zu werden und seinem künftigen Halter die Betreuung zu erleichtern. Die Tierfreunde Münster appellieren an alle Halter, sich die psychische Not der so plötzlich ausgemusterten Hausgenossen zu vergegenwärtigen.