18 von 1000 Stunden Probedienst
„Was ist denn nu‘?“, sah man die Kätzchen Ian und Iggy förmlich denken, als zur Tierpflege statt einer vertrauten Person plötzlich noch vier Gäste im Raum standen. Mit großen Augen verfolgten die Tiere, wie für jeden Handgriff ein anderer Mensch für sie tätig wurde. Einer räumte die Futterreste weg, die andere sorgte in den beiden WCs für Sauberkeit, eine dritte Pflegerin fegte und eine vierte holte frisches Wasser. Dass die beiden dann noch in den Genuss ausgiebiger Streicheleinheiten kamen, wurde gutheißend beschnurrt: „Toller Service, ist das jetzt jeden Tag so?“
Nein, denn dieses hohe Aufkommen an fröhlichem und sich ständig austauschenden Pflegepersonals verdankten wir Tierfreunde der Bürgerstiftung-Aktion “1000 Stunden für Münster“, die den mit einem Ehrenamt liebäugelnden Menschen einfach die Hemmschwelle durch Schnuppertage nehmen möchte. Das hat bei uns insofern gut geklappt, dass von Hemmungen erstmal gar keine Rede sein konnte. Nach kurzer allgemeiner Vorstellung des Tierheimbetriebs und der Liegenschaft hatten sich schon die Gruppen gefunden, die nun mit Kehrblech, Gießkannen, Feger, Lappen, Futter in die Gehege von Nagern, Katzen, Hunden und Vögeln ausschwärmten, um unter Anleitung selbst einmal Tierpflege zu machen.
Zugegeben: Einige Leckerlis waren auch im Gepäck, denn damit ließen sich zum Beispiel die Chinchillas näher locken und vermittelten streichelwillig den Interessenten eine ganz neue Definition von „Fell berühren“.
Während des Spülens, Füllens der Näpfe und Ausschüttelns der Hundedecken gab es humorvolle Kommentare und natürlich jede Menge Fragen. So erfuhren die „Schnupper-Ehrenamt-Dienstler“ viel von der Organisation im Tierheim, von Zuständigkeiten, von Herausforderungen und Erfolgen sowie von all den Arbeitsgruppen, denen man neben der Tierpflege noch beitreten kann. Da meldeten sich gleich zwei handwerklich versierte Teilnehmer und dürften sich allzu gern bei uns betätigen.
Aber natürlich gab es auch dauerhaft an der aktiven Tierpflege Interessierte, die schon ihre möglichen Einsatzseiten in Erwägung zogen und sich bereits en détail nach den Modalitäten des Dienstplans erkundigten. Wir können nur sagen: Danke allen Schnupperern, Ihr wart ein sympathisches, engagiertes Team. Zu den 1000 Stunden für Münster habt Ihr bei uns 18 Stunden beigetragen. Ihr wisst, dass wir Euch alle auch als künftige Vereinskollegen herzlich willkommen heißen. Und wer das liest und den Schnuppertermin verpasst hat, den nehmen wir jederzeit auch ohne 1000-Stunden-Projekt gern zum Probearbeiten mit.
Man sieht sich!