Kaninchen: Niedlich, aber anspruchsvoll

Ist er nicht süß, unser klein­er Quinn? Zur Osterzeit lassen die vie­len niedlichen Kan­inchen­bilder über­all Kinder­au­gen leucht­en. Eltern kom­men ins Nach­denken: Ist nicht ein Kan­inchen das per­fek­te Hausti­er, mit dem Kinder üben kön­nen, Ver­ant­wor­tung zu übernehmen? Gün­stig in der Anschaf­fung und viel weniger Aufwand als ein Hund oder eine Katze… so denken wohl viele unwis­sende Men­schen. 

In der Real­ität sind Kan­inchen sehr anspruchsvolle und teure Haustiere. Die Grund­kosten für eine art­gerechte Ernährung, regelmäßige Imp­fun­gen und den ein­ma­li­gen Bau eines aus­re­ichend großen Geheges wollen wir hier mal außen vor­lassen und von unserem Quinn bericht­en.

Vor zwei Wochen fiel Quinn spät abends durch Fres­sun­lust und Untertem­per­atur auf. Da Kan­inchen Krankheit­en lange ver­steck­en, muss immer sofort gehan­delt wer­den, wenn sie das Fressen ein­stellen. Lei­der sind nur wenig Tierärzt:innen auf Kan­inchen spezial­isiert. Für uns bedeutete das in Quinns Fall zwei Stun­den Aut­o­fahrt in die näch­ste Heimtierklinik. Dort musste Quinn mit der Diag­nose Dün­ndarmileus (Dar­mver­schluss) sta­tionär aufgenom­men wer­den. Glück­licher­weise kon­nte er ohne eine OP sta­bil­isiert wer­den, die Kosten für die Behand­lung im Not­di­enst liegen trotz­dem im vier­stel­li­gen Bere­ich.

Nach­fol­gend benötigte Quinn noch eine Woche lang eine inten­sive Ther­a­pie. Im Krankheits­fall müssen Kan­inchen eng­maschig gepäp­pelt und mit Schmerzmit­teln ver­sorgt wer­den – rund um die Uhr, auch nachts! Inzwis­chen ist Quinn zum Glück über den Berg. Ohne alle ergrif­f­e­nen Maß­nah­men würde er jet­zt aber nicht mehr leben. Quinn ist lei­der kein Einzelfall, alle Kaninchenhalter:innen müssen mit Erkrankun­gen bei ihren Kan­inchen rech­nen, die oft mit hohen Kosten und einem eben­falls hohen Pflegeaufwand ver­bun­den sind. Deshalb sind Kan­inchen als Haustiere für Kinder völ­lig ungeeignet, denn dies kann kein Kind leis­ten! Trotz­dem sind Kan­inchen tolle Haustiere, aber eben für Halter:innen, die bere­it sind, sich auf die anspruchsvollen Bedürfnisse dieser Tiere einzustellen und einiges an Zeit, Mühe und auch Geld in die Hal­tung zu investieren.